Gaismair-Jahrbuch 2019. Schöne Aussichten

Gaismair-Jahrbuch 2019. Schöne Aussichten

Die soziale Frage in Geschichte und Gegenwart dominiert das diesjährige Gaismair-Jahrbuch. Es geht um die Versorgung Armer und um „Asoziale“ im KZ, die Abwertung von „Sandlern“ und die Demütigung von Heimopfern, den Kampf gegen die Ausbeutung von Erntearbeiter_innen und die Moralisierung des Alltags bedürftiger Menschen.         
Drei Beiträge beleuchten die regionale Besonderheit in Tirols Parteienlandschaft, den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Skihauptschule Neustift und die Auseinandersetzung Innsbrucks Burschenschaften mit dem Nationalsozialismus.               Ein Schwerpunkt widmet sich heterosexuellen Verhältnissen: Lust, Angst und Askese; Sex, Macht und Leistung sowie der Dekonstruktion von Pornographie. Ein anderer setzt sich mit Verbotsmaßnahmen im innerstädtischen Bereich und dem Recht auf die Nutzung des öffentlichen Raums auseinander. Ein Beitrag beschäftigt sich mit den Nachwirkungen des Wurfs eines Zuckerstreuers auf Jörg Haider. Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer.

Die Schwerpunkte des Gaismair-Jahrbuches 2019:

  • STADT DER VERBOTE – RECHT AUF STADT
  • DIE SOZIALE FRAGE GESTERN UND HEUTE
  • POLITIK / GEWALT
  • HETEROSEXUELLE VERHÄLTNISSE
  • NATIONALSOZIALISMUS: VERFOLGUNG –   WIDERSTAND   – BURSCHENSCHAFTEN
  • LITERATUR

Blick ins Gaismair-Jahrbuch 2019 – LESEPROBEN

freirad Freies Radio Innsbruck

Präsentation des Gaismair-Jahrbuchs 2018 zum Nachhören

Am 15. November 2017 wurde das Gaismair-Jahrbuch 2018 mit dem Titel ‚Im Zwiespalt‘ von den/der Herausgeber/in Horst Schreiber, Elisabeth Hussl und Martin Haselwanter in der Buchhandlung Haymon in Innsbruck präsentiert. Neben den HerausgeberInnen sind in der Aufnahme von Radio Freirad die AutorInnen Alexandra Weiss, Wolfgang Meixner, Meinrad Ziegler, Ekkehard Hey-Ehrl und Christoph W. Bauer zu hören.

Hier zum Nachhören

Horst Schreiber (Hg.): 1938. Der Anschluss in den Bezirken Tirols

Horst Schreiber (Hg.): 1938. Der Anschluss in den Bezirken Tirols

80 Jahre nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich liegt erstmals eine Studie vor, die den Anschluss 1938 in allen Bezirken Tirols und in der Landeshauptstadt beleuchtet. Zwölf Beiträge analysieren den Aufstieg der NSDAP, NS-Terror und deutschnationale Traditionen einer Grenzstadt, Verfolgung und Rache, Gleichschaltung und Propaganda.

Gewalt und Ausgrenzung, aber auch sozialpolitische und alltagskulturelle Angebote waren für die Mehrheit der Tiroler Bevölkerung attraktiv. Sie schmiedeten die NS-Volksgemeinschaft zusammen. Der vorliegende Band macht dies auch aus erfahrungsgeschichtlicher Perspektive sichtbar. Nutznießerinnen aus dem Kreis des Bundes deutscher Mädel kommen ebenso zu Wort wie ein betagtes jüdisches Ehepaar und eine jüdische Familie, deren umfangreicher Briefverkehr nun vorliegt.

Viele Ablichtungen und ein eigener Foto-Essay erschließen neue visuelle Blickwinkel.

Wenig beachtete öffentliche und private Vorfälle belegen, welch widersprüchliche, teils absurde Auswirkungen die politischen Ereignisse des März 1938 in den Tälern und auf den Bergen Tirols hatten.

LESEPROBE

Präsentation Reutte, 18.5.2018

Präsentation Zirl, 17.5.2018

Präsentation Kufstein, 9.4.2018

Präsentation Imst, 26.3.2018

LESUNG UND ZEITZEUGINNENGESPRÄCH Innsbruck, 20.3.2018

Vortrag Jenbach, 14.3.2018

BUCHPRÄSENTATION Land Tirol, 12.3.2018

Johann Bacher/Waltraud Kannonier-Finster/Meinrad Ziegler: Marie Jahoda.

Johann Bacher/Waltraud Kannonier-Finster/Meinrad Ziegler: Marie Jahoda.

Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen 1850-1930. Dissertation 1932

Die Publikation enthält die unveröffentlichte Dissertation der österreichischen Sozialforscherin und Sozialpsychologin Marie Jahoda (1907-2001) aus dem Jahr 1932 mit 52 Protokollen über lebensgeschichtliche Interviews mit Frauen und Männern, die um 1850 geboren sind. Damit wird erstmals eine einzigartige Datenquelle erschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert, die differenzierte Einblicke in die Arbeits- und Lebensverhältnisse in Wien im Zeitraum von 1850 bis 1930 eröffnet.

Das Buch erhielt den Bruno-Kreisky-Sonderpreis in der Kategorie Arbeitswelten-Bildungswelten 2017.

LESEPROBE

Einladung zur Präsentation in Innsbruck, 14.3.2018

Gaismair-Jahrbuch 2018. Im Zwiespalt

Gaismair-Jahrbuch 2018. Im Zwiespalt

Das diesjährige Gaismair-Jahrbuch diskutiert den Abbau der Demokratie und die neue Rede über Bildung, Leistung und Erfolg. Besprochen werden zudem der Begriff der Heimat, Kriegerdenkmäler in Tirol und der Kampf gesellschaftlicher Autoritäten gegen eine rebellische Jugendkultur. Ein Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem Umgang mit Armut in wohlhabenden Gesellschaften und ein weiterer gibt Einblicke in das letzte Kriegsjahr der Habsburgermonarchie und die Hungeraufstände in Innsbruck nach Kriegsende. Drei Beiträge setzen sich mit der Frage nach dem Verhalten von Menschen in der NS-Zeit auseinander. Ein Nachruf auf Rosi Hirschegger ehrt eine kämpferische Frau mit aufrechtem Gang. Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer. Michael Haupt hat das Coverfoto und die Schwerpunktfotos zum Jahrbuch beigetragen.

LESEPROBE

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Gisela Hormayr: "Wenn ich wenigstens von euch Abschied nehmen könnte"

Gisela Hormayr: „Wenn ich wenigstens von euch Abschied nehmen könnte“.

Letzte Briefe und Aufzeichnungen von Tiroler NS-Opfern aus der Haft

Sie waren Menschen aus allen sozialen Schichten: Arbeiterinnen und Akademiker, Atheisten und fromme Katholikinnen, Anhänger der Habsburgermonarchie und überzeugte Linke. Einige von ihnen gehörten dem organisierten Widerstand an, die meisten hatten sich einfach geweigert, Anstand, Mitgefühl und Menschenwürde preiszugeben.

In Erwartung ihrer Hinrichtung schrieben sie geheime Abschiedsbriefe, Tagebuchnotizen und Gedichte. Diese Zeugnisse des Widerstandes gegen den nationalsozialistischen Terror von
Tiroler Frauen und Männern liegen nun erstmals vor. Zur Leseprobe /

Buchpräsentation am 22.11.2017, 19:00 im Haus der Begegnung, Innsbruck
Buchpräsentation am 23.5.2017, 15:30 im Innsbrucker Landhaus

Präsentation: Gaismair-Jahrbuch 2017. Trotz alledem

Präsentation: Gaismair-Jahrbuch 2017. Trotz alledem

8. Februar 2017, 19:30 Uhr
Stadtbücherei Landeck, Schulhausplatz 2, 6500 Landeck

Das diesjährige Gaismair-Jahrbuch diskutiert Antisemitismus und Islamfeindlichkeit in Österreich und Großbritannien. Ebenso werden islamistische Angriffe auf die Meinungsfreiheit, der Vorrang von Menschenrechten gegenüber Ansprüchen von Tradition und Kultur sowie die mangelnde Kritikfähigkeit der politischen Linken gegenüber Islam und Islamismus besprochen. Ein Schwerpunkt greift Widerstand und Kritik gegen Antiziganismus auf, einer spezifischen Form des Rassismus; ein anderer erklärt die Ursachen der erhöhten Sterblichkeit in der Heil- und Pflegeanstalt Hall. Ein Beitrag ironisiert die markenorientierten Strategien der Tiroler Tourismusverbände und Branding-Agenturen. Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer.

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Zum Inhaltsverzeichnis und den Einleitungen der Schwerpunkte

Sama Maani

Kultur, Religion, Menschenrechte. Was leitet uns in der Migrationsdebatte?

Flüchtlingskrise und die Herausforderungen der Integration, Terrorakte und die Silvesterereignisse in Köln, Diskussionen um Verschleierung und Religionsausübung, islamistische Tendenzen und gesellschaftlicher Rechtsruck: die aktuellen Entwicklungen und Ereignisse fordern uns heraus. Selbst jene, die bisher zu wissen glaubten, wovon sie überzeugt sind, zweifeln und zögern zunehmend, wenn es darum geht, diese Prozesse einzuordnen und die richtigen Schlüsse für eine emanzipatorische Politik daraus zu ziehen. Denn diese Entwicklungen erschüttern unsere Grundwerte und zwingen uns, grundlegende Fragen zu stellen

Es diskutieren:
Sama Maani (Psychoanalytiker und Autor, Wien)
Alexandra Weiss (Politikwissenschafterin, Innsbruck)
Moderation: Andreas Exenberger (Ökonom, Innsbruck)

Zeit: 30.11.2016, 19:00 Uhr
Ort: liber wiederin, Erlerstraße 6, 6020 Innsbruck

Eine Veranstaltung von Arbeitskreis Globales Lernen, Südwind, Michael-Gaismair-Gesellschaft, liber wiederin und den Büro für Gleichstellung und Gender Studies.