Gaismair-Jahrbuch 2012. Demokratie – Erinnerung – Kritik

„Demokratie – Erinnerung – Kritik” ist der Titel des diesjährigen Gaismair-Jahrbuches. Dokumentiert wird darin der Kongress „Demokratie am Tableau”, der im Frühjahr 2011, auch als Fortführung der Kritik der „Zornigen Frauen” an der mangelnden Demokratiequalität in Tirol, stattfand. Aber auch Beiträge über politische Kultur, Erinnerungskultur in verschiedenen Ländern oder der Umgang mit sprachlichen und ethnischen Minderheiten sind Thema. Seit zwölf Jahren werden in den Gaismair-Jahrbüchern gesellschaftspolitische und zeithistorische Themen kritisch diskutiert. Die Jahrbücher wenden sich an ein breites Publikum politisch, gesellschaftlich, aber auch literarisch interessierter Menschen. Grundintention ist dabei immer, die Grundwerte und Bedingungen der Demokratie wach zu halten. Denn Demokratie ist nicht nur eine Frage technokratischer Verfahren, sondern eine Frage der Möglichkeiten politischer Partizipation aller Menschen, des sozialen Einschlusses, der Geschlechtergerechtigkeit und der antirassistischen Politik im Sinn der Achtung der Menschenrechte. Einen Beitrag dazu zu leisten, ist das Anliegen der Gaismair-Jahrbücher.

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Inhalt

Demokratie am Tableau

Lisa Gensluckner: Einleitung. Demokratie-Kongress in Tirol: Demokratie am Tableau
Alexandra Weiss: Von der Freiheit der Eliten zur Demokratisierung der Gesellschaft
Sonja Prieth: „Zum Bürgermeister gehen und ihn fragen, was er für das Wohl des Gemeinwesens tut.” DI Sigbert Riccabona zum Thema BürgerInnenbeteiligung in Tirol
Martin Haselwanter: „Für eine grenzenlose Welt, in der wir keine Pässe mehr brauchen”. Breiter Widerstand gegen die Abschiebung von Lamin Jaiteh

Erinnerungskultur

Horst Schreiber: Einleitung
Steffen Arora: Das Museum am Bergisel. Tirols neue Mitte?
Horst Schreiber: Umbruch in der Tiroler NS-Erinnerungskultur. Die künstlerische Intervention am Befreiungsdenkmal und der neu gestaltete Eduard-Wallnöfer-Platz in Innsbruck
Benedikt Sauer: Die „Sternstunde” für Kärntens SlowenInnen lässt auf sich warten. Das neue Volksgruppengesetz ist kein Zeichen von Wiedergutmachung, noch weniger von politischer Offensive.
Karin Jaschke: „Verdad, justicia y reparación!” Erinnerungspolitik in Spanien

Roma. Sinti. Jenische

Beate Eder-Jordan / Erika Thurner / Elisabeth Hussel: Einleitung
Erika Thurner: Roma, Sinti und Jenische in Österreich. Die langen Schatten des (Ver)Schweigens
Elisabeth Tauber: Das Fahren der Sinti. Eine Tiroler Erinnerungskultur
Gitta Martl / Nicole Sevic: Durchreiseplatz „Ketani” für Sinti und Roma in Linz
Julia Grabenweger: Gedanken und Gedenken. Essay zur Exkursion: Roma und Sinti in Österreich. Kulturelles Gedächtnis und Gedenkpolitik (3.-5. Mai 2010)
Marlene Roner Trojer: aTERRITORIAL – learning from gypsies
Beate Eder-Jordan: Das Wissen bündeln. Überlegungen zum Projekt „Durchreiseplatz für Roma, Sinti und Jenische in Tirol”

Kontroverse

Lisa Gensluckner: Einleitung
Mario Vötsch: Eine andere Geschichte der p.m.k. Eine Kritik an Martin Haselwanters Beitrag im Gaismair-Jahrbuch 2011
Martin Haselwanter: Kontroverse Standpunkte

Literatur

Christoph W. Bauer: Einleitung. Wer zu spät liest, den straft das Leben.
Stefan Abermann: Die Metamorphosen des Linhart Hubenmosers
Alexandra Cordas
Rolf Hermann: kartographie des staubs
Manfred Schild: BALLADE VOM MYSTERIUM DES LEBENS
Sylvia Treudl: SACH- UND LACHZWANG

M. Haselwanter/L. Gensluckner/M. Jarosch/H. Schreiber/A. Weiss (Hg.): Gaismair-Jahrbuch 2012. Demokratie – Erinnerung – Kritik, Innsbruck-Wien-Müchnen-Bozen 2011, Studienverlag, ISBN: 978-3-7065-5119-9