Das diesjährige Gaismair-Jahrbuch „Gegenstimmen“ greift aktuelle Auseinandersetzungen um Bettelverbote und Prostitution auf. Die Problematik profitorientierter Bildungsinitiativen, die Ausbeutung von ErntehelferInnen und der Widerstand zu Kriegsende 1945 sind ebenso Themen wie die Zivilcourage einer jenischen Dichterin, die Suche nach einem Vater in den Überresten amtlicher Dokumente und der Bedarf an angemessenen Versorgungsstrukturen in der Kinder- und Jugendhilfe. Die Aufarbeitung von Gewalt in Behindertenheimen und die Erfahrungen Betroffener sind ein weiterer Schwerpunkt. Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer.
Horst Schreiber: Dem Schweigen verpflichtet. Erfahrungen mit SOS-Kinderdorf
Der neue Band von transblick: Erstmals finden jene Stimmen Gehör, die von gewalttätigen und verletzenden Erfahrungen berichten. Das Betreuungskonzept von SOS-Kinderdorf stellte eine familiale Situation nach. Der Dorfleiter repräsentierte die väterliche Ordnung und Sanktionsgewalt, die mütterlicher Fürsorge die heilende Kraft für das verlassene Kind.
Die mangelnde Fachlichkeit und das Konzept der Geschlechterhierarchie schufen Gelegenheitsstrukturen der Gewalt. Auch wenn sich die Fremdunterbringung im SOS-Kinderdorf positiv von der Form des Heimes und der Pflegefamilie unterschied, sind zahlreiche Kinder ein zweites Mal „aus dem Nest gefallen“. Zum Schutz seines guten Rufes war SOS-Kinderdorf bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche lange Zeit um Geheimhaltung bemüht und schaute deshalb nicht ausreichend hin.
Einladung zur Buchpräsentation am 3.11.2014 im Haus der Begegnung, Innsbruck
Gudrun Axeli-Knapp: Arbeiten am Unterschied. Eingriffe feministischer Theorie
Der neue Band von transblick, der sozialwissenschaftlichen Reihe der Michael-Gaismair-Gesellschaft
Bei den Texten in diesem Band handelt es sich um „Eingriffe“ aus dem und in das Feld feministischer Theorie. Sie sind in verschiedenen Praxis- zusammenhängen entstanden und thematisieren Fragen der Gleichstellungs- und Diversitypolitik oder stellen theoretische Überlegungen zum Wechsel- und Widerspiel feministischer Theorie und Praxis zur Diskussion.
Buchpräsentation am 6. März um 19 Uhr an der Kunstuniversität in Linz und am 11. März 18 Uhr im ega: frauen im zentrum in Wien
Radiobeitrag: Präsentation des Gaismair-Jahrbuchs 2014
Im Rahmen der Freirad-Radiosendung KulturTon verfasste Sónia Melo einen etwa 10 min. dauernden Beitrag zur heurigen Präsentation des Gaismair-Jahrbuchs am 27. November 2013. Der Beitrag ist hier nachzuhören und die gesamte Präsentation ist an dieser Stelle zu finden.
Gaismair-Jahrbuch 2014
„Standpunkte“ ist der Titel des diesjährigen Gaismair- Jahrbuches. Dokumentiert werden Kritik und Alternativen: im Bildungsbereich, im Umgang mit Migration, Ausgrenzung und Rassismus und in der Arbeiterbewegung. Wahlen, rechte Netzwerke und der Nationalsozialismus sind ebenso Thema wie die aktuellen Reaktionen der Opfer der Heimerziehung, Schwangerschaftsabbruch, Bettelverbote und die Bundesheer-Volksbefragung. Den Abschluss bildet ein Literaturteil.
Weitere Infos zum Jahrbuch und dessen Erwerb sind hier zu finden!
Neue Homepage der Michael-Gaismair-Gesellschaft: www.heimerziehung.at
Einführungsvideos, Sachtexte, Erfahrungsberichte, Film- und Audioberichte, Zeitungsberichte, Kommissionsberichte, wichtige Adressen und aktuelle Meldungen dienen der Information, Meinungsbildung und Diskussion.
Gaismair-Jahrbuch 2013. BlickWechsel
Dokumentiert werden Kritik und Alternativen: in der Stadtpolitik, im System Sonderschule und in der Fußballfankultur in Innsbruck. Aber auch der gegenwärtige Umgang mit Vertreibung, Behindertenmord und Widerstand im Nationalsozialismus sind ebenso Thema wie Lebenswege ehemaliger Heimkinder und die Weitergabe von Traumafolgestörungen. Mit Alexandra Weiss wird eine Pionierin der Michael-Gaismair-Gesellschaft verabschiedet. Den Abschluss bildet ein Literaturteil, zusammengestellt von Christoph W. Bauer. Zum Inhaltsverzeichnis
Ohne Filter. Arbeit und Kultur in der Tabakfabrik Linz
Die Studie möchte einen Beitrag zu der Erkenntnis zu leisten, dass Privatisierung und Verkauf des staatlichen Unternehmens Austria Tabak einen politischen und ökonomischen Verlust für die österreichische Gesellschaft bedeuten. Die politische Logik, die zu dieser Entwicklung geführt hat, brachte eine Kultur zum Verschwinden, in der Arbeit und Leben positiv aufeinander bezogen werden konnten. Bericht im Kurier